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Quasselecke Brand von Notre Dames    

 Lesezeit: 9,60 Min 

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Largeman 
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BeitragVerfasst am: 17.04.2019 10:10 Uhr   Titel: Brand von Notre Dames

 Lesezeit: 0,70 Min 

   

Hallo Leute,

noch nie habe ich so den Drang verspürt, meine Meinung zu so einem Thema zu verbreiten. Ich bin daran interessiert, wie Eure Meinung dazu ist. Denn ich finde, bei allem Schlimmen, was damit einhergeht, dass die Berichterstattung ausschließlich um den Wiederaufbau dreht. Klar steht das auch auf der Agenda.

Was bei mir aber ein "G'schmäckle" hinterlässt, ist diese hemmungslose Spendenflut! So sehr ich die Beweggründe verstehe, so sehr macht mich das nachdenklich.

Achtung! Gutmenschen-Denken:

Überlegt einmal, was mit den zurzeit 700 gesammelten Millionen in Katastophengebieten weltweit stemmen könnte. Hart gespochen drängt sich mir auf, dass geschickt errichtete Steine mehr bewegen, als gro0e Kinderaugen am Rande des Hungertodes oder Familien, denen ein Erdbeben oder Kriege das eigene Heim wegochsen.

Ich finde, da stimmt doch irgendetwas nicht, oder?

Wen dieses Thema wegen seiner "politcal correctness" nervt sei gesagt, dass ich sonst gerne "die Kirche im Dorf" lasse. Aber diese Geldflut ist für mich ein beredtes Zeichen.

Wie seht Ihr das?
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DLzG Uwe
#12JahreBBB#

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Trichter 
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BeitragVerfasst am: 17.04.2019 10:18 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,19 Min 

   

ja, die Spendensummen, die schon wenige Stunden nach dem Brand genannt wurden, lassen mich ebenfalls die Stirn runzeln.

Das ging so (unnötig) schnell und ohne die Schadenshöhe zu kennen, als hätte man die Beträge schon vor dem Brand festgelegt <== harte Unterstellung, gell Mr. Green
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biker 
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BeitragVerfasst am: 17.04.2019 10:42 Uhr   Titel: Re: Brand von Notre Dames

 Lesezeit: 0,49 Min 

   

Largeman hat Folgendes geschrieben:
Was bei mir aber ein "G'schmäckle" hinterlässt, ist diese hemmungslose Spendenflut!
-
Überlegt einmal, was mit den zurzeit 700 gesammelten Millionen in Katastophengebieten weltweit stemmen könnte.
-
Ich finde, da stimmt doch irgendetwas nicht, oder?
...diese Geldflut ist für mich ein beredtes Zeichen.

@Uwe, ich sehe das genauso wie Du und wohl noch einige andere hier.
es gibt wohl doch noch leutchen mit seeeehr viel geld, millionäre oder gar miliardäre, die nicht wissen wohin damit,
und vieeeel zu viele die nicht wissen woher um sich nur eine warme mahlzeit oder ein dach über dem kopft leisten zu können,
recht hast Du, hier stimmt einiges nicht mehr... Rolling Eyes
_________________
Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert. Albert Einstein

DLzG Thomas Winken

VIDEO_1_Comedy: https://www.youtube.com/watch?v=O5pxILowop0&feature=youtu.be
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Largeman 
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Wohnort: Berlin - Wilmersdorf   
BeitragVerfasst am: 17.04.2019 16:30 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,22 Min 

   

Nun ja, wieder aufbauen schon. Is‘ ja nich‘ die Gedächtniskirche. ????

Ich erinner mich nur, als Schumi damals spontan 10 Mios locker machte für Erdbebenopfer in Italien würde sofort die Abschreibungshäme über ihm ausgegossen.
Jetzt ist bereits 1 Milliarde acqueriert mit steigender Tendenz. Die ist irgendetwas schief in den Köpfen der Leute...
_________________
DLzG Uwe
#12JahreBBB#

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Tiger1050 
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BeitragVerfasst am: 17.04.2019 17:00 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,13 Min 

   

Da hast du recht,die Welt ist völlig irre.Andere verhungern und da wird gespendet ohne Ende.ist zwar schlimm mit dem Brand,aber man sollte auch mal nachdenken.

Gruß Jürgen
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legrandalex 
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BeitragVerfasst am: 17.04.2019 18:06 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,12 Min 

   

Ja, ist klar...

Victor Hugo bedankt sich bei den Spendern, die „Notre Dame“ helfen wollen ... und schlägt vor das Gleiche zu machen bei den „Elenden“ (les misérables)
Xavier
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My Lady ✦✦
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BeitragVerfasst am: 17.04.2019 19:18 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,85 Min 

   

Ich meine, dass Spenden gerade für die Länder der dritten Welt der falsche Weg sind. Wie viele Jahrzehnte fließen denn schon Unsummen dorthin, und es verbessert sich dort nicht wirklich etwas.

Es werden dort bereits Stimmen laut, die endlich nach Unabhängigkeit von den "Almosen" der alten und neuen Welt rufen. Ich bin mir sicher, dass ein Teil der Gelder im privaten Geldsack einzelner landet. Nicht selten lebt ein Staatsoberhaupt in Saus und Braus und das ganze Volk hungert.

Diese korrupten Strukturen gehören ausgemerzt und die Bevölkerung muss ungehinderten Zugang zu Bildung bekommen, nur so können sich nachhaltig Wirtschaft und Wohlstand und daraus resultierende finanzielle Unabhängigkeit entwickeln. Milliarden und noch mehr Milliarden weiter dorthin zu schicken, macht vielleicht kurzzeitig eine Reisschale voll und beruhigt das schlechte Gewissen, bringt aber langfristig keine Verbesserung für die Menschen und unterstützt außerdem die korrupten Systeme dort.

Ist es nicht außerdem verwunderlich, welche Länder über Atomwaffen verfügen, z. B. Indien, Pakistan... dafür scheint ja genug Geld da zu sein.

Zur Klarstellung: Viele Menschen führen ein erbärmliches Leben mit Problemen, die wir uns nicht mal ansatzweise vorstellen können. Ihnen gebührt Hilfe und Unterstützung, aber nicht auf diese Art.
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Ob eine schwarze Katze Unglück bringt hängt davon ab, ob man ein Mensch ist oder eine Maus.
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Ron ✦✦✦
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BeitragVerfasst am: 17.04.2019 23:42 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 2,36 Min 

   

Zweitmeinung gefällig? Twisted Evil

Ich sehe das etwas anders. Das Risiko bei der Argumentation in Extrema ist immer, dass es unerwartet noch eine Steigerung geben kann. Wenn es also heißt, das Geld sollte besser der Hungerhilfe gespendet werden, um Kinder vor dem Hungertod zu retten, warum dann nicht alles und nicht nur den eingesparten Wiederaufbau von Notre-Dame? Wann habt ihr das letzte Mal einen hübschen Gegenstand für die Wohnung gekauft? Sagen wir: eine Vase für 50 Euro. Scheiß auf die Vase! Mindestens 10 Kinder könnte man mit den 50 Euro retten. Ich habe mir gestern einen neuen Tankrucksack gekauft (wegen der Pleite bei der Saisoneröffnungstour). Das Teil hat über 200 Euro gekostet. Scheiß auf den Tankrucksack! Das waren mindestens 40 Kinderleben, an die ich beim Kauf nicht einen Gedanken verschwendet habe. Und warum sollten wir überhaupt die Kinder von heute retten? Müssten wir nicht alle Mittel in die Klimaforschung stecken? Lieber eine Million tote Kinder heute, als eine Milliarde, die in den kommenden Jahren den Klimawechsel nicht überstehen werden?

Fürchterlich, wie leicht sich solche Zahlen aussprechen lassen. Irgendwer hat mal gesagt: "Ein Toter ist eine Katastrophe – eine Million Tote sind Statistik." Je näher man an der Sache (oder Situation oder Person, etc.) dran ist – umso mehr ist man betroffen. Mich hat der Brand sehr betroffen gemacht. Und ich finde es gut, dass man die Kathedrale wieder aufbaut. Kultur ist nicht nur "nice to have". Sie spiegelt uns selbst wieder. Darf Kultur Menschenleben kosten? Wer den Film "Monument Men" gesehen hat, kennt die Antwort. Und was im Wohnzimmer die Vase für 50 Euro ist, das ist im nationalen Maßstab eben eine Notre-Dame. Und wenn gleich so viele private Mittel zusammenkommen, umso besser.

Das heißt nicht, dass ich das Problem von hungernden Menschen ignoriere. Ich spende zum Beispiel regelmäßig (ich hoffe, Ihr alle auch!). Wir müssen beides schaffen. Kultur und Nothilfe. Es ist also keine Frage des "entweder – oder", sondern mehr des "sowohl als auch". Nur – und in diesem Punkt stimme ich Bianca zu – es muss richtig laufen. Um es mit Karlheinz Böhm zu sagen: "Bitte spenden Sie 10 Mark! Dann können Sie sicher sein, dass wenigstens eine Mark am Ziel ankommt". Neben der allgegenwärtigen Korruption muss man die Probleme grundsätzlich lösen und z. B. die Frage stellen, was es mit der Überbevölkerung auf dem afrikanischen Kontinent auf sich hat und wie man ihr begegnen kann. Wenn sich die Bevölkerungszahl in manchen Ländern in den letzten 40 Jahren verdreifacht hat, werden völlig neue Fragen zur Infrastruktur und Lebensmittelversorgung gestellt. Die Staaten müssen ertüchtigt werden, diese Probleme selbst zu lösen.

Wir brauchen dabei gar nicht soweit blicken. Noch vor 30 Jahren war die damalige Sowjetunion auch nicht in der Lage, ihr Volk zu versorgen. Wer sich erinnert: auch damals gab es Spendenaufrufe für Lebensmittel, Wäsche, Hygieneartikel, etc. In Sibirien sind die Menschen damals verhungert oder wahlweise erfroren, weil sie keine Kohlen mehr hatten, weil ja Moskau versorgt werden musste. Und noch in den 80er/90er Jahren gab es regelmäßig Hungerkatastrophen in China. Wenn eine Reisernte schlecht ausgefallen ist, ist die Landbevölkerung ebenfalls in Millionenhöhe krepiert. Aber in Beijing war man mehr an der Entwicklung von Atomwaffen interessiert...

Die Probleme auf dieser Welt sind gewaltig. Wir werden sie nicht alle lösen können. Und wie oben schon erwähnt: einen tausendjährigen Kulturschatz muss man erhalten!

Gruß Ron Winken
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Largeman 
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BeitragVerfasst am: 18.04.2019 07:33 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 1,11 Min 

   

Bevor das jetzt in eine ganz andere, von mir nicht beabsichtige Richtung driftet (der Zauberlehrling...), etwas zur Klarstellung:

Ich bin nicht gegen den Wiederaufbau - ganz im Gegenteil - und ich begrüße auch die Spenden. Es geht mir auch nicht um die Spenden, die für all die Organisationen fließen und - Ja- korrupte Systeme sind auch mir ein Dorn im Auge.
Nein, mir fällt einfach ein Ungleichgewicht auf, zwischen einem hohen Kulturgut und dessen Zerstörung und den Folgen einer Katastrophe in Gebieten, die scheinbar weniger hohes Kulturgut darstellen, aber dafür wesentlich mehr Einzelschicksale getroffen sind.
Z.B. Ein Erdbeben in Italien.
Da klafft für mich eine deutliche Lücke. Es macht mich einfach Nachdenklich, dass ein, wenn auch absolut wichtiges und wiederherstellungswürdiges Gebäude sofort mit großen Geldsummen ausgestattet wird, jedoch für den Wiederaufbau eines „Lebensraumes“ die Spendenwilligkeit eher ein tröpfelndes Bild abgibt.
Mir stellt sich einfach die Frage, warum ein Gebäude mehr Resonanz generiert, als die Zerstörung von Lebensgrundlagen und den davon betroffenen Menschen. Sind menschenwürdige Unterbringung und Infrastruktur weniger wichtig in den Augen der Gebenden, als ein fraglos wunderschönes Bauwerk?

Nebenbei: Gestern war auf Arte eine Doku über die Orgel von Notre Dame zu sehen und zeigte beeindruckend, wozu wir als Menschen in der Lage sind. So etwas schönes zerstört zu wissen, bräche auch mir das Herz.

Mich irritiert halt dieser unterschiedliche Stellenwert in der allgemeinen Sicht auf die Dinge.

Im Übrigen empfinde ich diese Diskussion als sehr anregend und als eine interessante Abwechslung im Forumsalltag. Sollte vielleicht öfter gemacht werden.
Trainiert vielleicht auch den sachlichen Umgang untereinander...
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DLzG Uwe
#12JahreBBB#

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Ron ✦✦✦
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Wohnort: Ofenstadt Velten   
BeitragVerfasst am: 18.04.2019 08:05 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,50 Min 

   

Ja, ist merkwürdig. Aber dennoch eine menschliche Eigenschaft. Wir "filtern". Bei den Anschlägen von Paris seinerzeit hat auch jemand die Frage gestellt, warum wir uns den Opfern so nahe sehen und gleichzeitig die vielen Toten in irgendwelchen Kriegen irgendwo auf der Welt bestenfalls mit einem Achselzucken quittieren. Auch da war es die "Nähe".

Wenn mein Haus bei einem Sprengstoffanschlag in die Luft fliegt wäre es für mich eine Katastrophe. Passiert dies tausende Kilometer weit entfernt und geschieht gleich dutzendfach Leuten, die ich nicht kenne, nehme ich das zur Kenntnis. Vielleicht fühle ich noch mit den Leuten. Das war's aber auch schon.

Ist merkwürdig - aber tatsächlich "menschlich".

Gruß Ron Winken
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legrandalex 
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BeitragVerfasst am: 18.04.2019 08:26 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 0,27 Min 

   

ich denke nicht die Nähe sondern eben das UN-menschliche macht es aber.
- sonst würden wir etwas mehr machen für die Armen/Obdachlosen ... vor unseren Türen.
WIR wollen in einer schöner Welt leben, und dazu gehört eine schöne Wohnung, ein Motorrad, und am besten schön erhaltene Kultur ... das menschliche Schicksal der Anderen interessiert uns erst in sekundären Stelle.

Xavier
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Wolfhardt 
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BeitragVerfasst am: 18.04.2019 09:55 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 1,07 Min 

   

Frankreich ist ein Nachbarland Deutschlands. Daher sind wir kulturell und geschichtlich eng miteinander verbunden, auch wenn sich unsere Völker in der Vergangenheit bekriegt haben.

Heutzutage erfreuen wir uns friedlicher und freundschaftlicher Nachbarschaft.

Würde einer der Nachbarn in unserm Wohnumfeld, oder ein guter Freund einen Schicksalsschlag erleiden, wären wir aus Mitgefühl ebenso betroffen. Das ist eine ganz normale menschliche Verhaltensweise.

Natürlich wissen wir aus den Nachrichten, daß woanders Hunger und Krieg gegenwärtig sind. Aber wir können uns nicht um jeden Kranken in fernen Dörfern kümmern. Wir sind genetisch so ausgelegt, dass wir uns zuerst um die eigene Sippe kümmern.

Dies ist auch gut so. Ohne diese Veranlagung würde die Menschheit in ihrer heutigen Daseinsform nicht existieren.

Rein körperlich hat uns die Natur ja eher schwach ausgestattet, dennoch haben es unsere Vorfahren geschafft sich gegen wilde Tiere und schwierige Lebensumstände durchzusetzen. Sicher auch wegen des natürlich egoistischen Lebenswillens und des Zusammenhaltes innerhalb der eigenen sozialen Gruppe.

Daher macht es auch mich betroffen, wenn ein hohes Kulturgut, wie die Kathedrale Notre-Dame de Paris gebrannt hat und nun schwer beschädigt ist. Dazu muß man der Kirche als Institution nicht besonders nahe stehen. Ich bin mir sicher, daß viele Franzosen auch betroffen wären, wenn beispielsweise der Kölner Dom betroffen gewesen wäre.

Ich habe auch kein schlechtes Gewissen gegenüber Flüchtlingen aus fernen Ländern. Dafür zahle ich rund die Hälfte meines monatlichen Einkommens als Steuern und Sozialabgaben.

Vom Rest gönne ich mir gern ein Auto, ein Motorrad und angenehme Lebensumstände.
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tvinnefossen 
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Wohnort: im Teltow   
BeitragVerfasst am: 18.04.2019 12:55 Uhr   Titel:

 Lesezeit: 1,43 Min 

   

Mein Senf:

Menschen hungern nicht, weil kein Geld da ist oder die Lebensmittel knapp wären. Menschen hungern oder ernähren sich schlecht, zu einem geringen Teil, weil Lebensmittel zu Lifestyle geworden sind, zum weitaus größeren Teil, weil Lebensmittel Spekulationsmasse sind, auf die an Börsen gewettet wird etc.

Viele Menschen werden dafür ein Gespür haben und eben nicht einsehen, die Fehler im System, an denen sich einige Wenige eine goldenen Nase verdienen, durch private Spenden auszugleichen, wenn Moral und Anstand der Beteiligten viel schneller zu besseren Ergebnissen führen würde.....

Bedeutung Notre-Dames:

Notre-Dame wird ja immer auch als Nationalsymbol Frankreichs dargestellt. Mag sein, daß es im Laufe der Jahrhunderte dazu (gemacht) wurde. Aber eigentlich ist es mehr.

Als man mit dem Bau der Kathedrale begann gab es weder ein Frankreich noch ein Deutschland nach heutigem Verständnis. Aber es gab - so meine ich - schon einen kulturellen Vorläufer der Europäischen Union.

Auch wenn das Leben unserer Vorfahren seinerzeit zu beschwerlich gewesen sein dürfte, sich darum Gedanken zu machen, so dürfte doch auch in unserer Ecke der Bau dieses großen Gotteshauses zumindest beim Klerus ein Thema gewesen sein und auch Eingang in die eine oder andere Unterhaltung mit den Schäfchen gefunden haben.

Notre Dame ist emotional so weit von mir entfernt wie der Kölner Dom; oder eben so nah. Denn obwohl beide keine Gebäude meiner Heimatregion sind, gehören sie zu meiner kulturellen Identität, sind Sinnbild für die Entwicklung eines ganzen Kontinents. Und so macht es mich eben sehr traurig, wenn solche Katastrophen mit einem solchen Symbol geschehen.

Notre Dame steht in der Île-de-France, der Kölner Dom im Rheinland. Und doch stehen beide im Herzen der Europäischen Geschichte und Kultur. Eine Hoffnung, die ich mit der Katastrophe verbinde ist, daß die nun einsetzende Solidarität auch hilft, der Renationalisierung des Denkens entgegenzuwirken; daß dies hilft, uns zu europäisieren. (Ich habe kein Problem mit Identitöt, halte aber die großnationale Ebene für die falsche)

.... aber das ist schon wieder ein anderes Theme (Nunja, nichts hängt im luftleeren Raum)
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